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"FoJu" - Förderverein offene Jugendarbeit in Pliezhausen

 
Im Februar 2003 habe ich den Förderverein offene Jugendarbeit Pliezhausen "FoJu e.V." gegründet. Fast zeitgleich konnte ich mich auch kommunalpolitisch durchsetzen: Der Gemeinderat  hat einen Zuschuss für eine Stelle in der offenen Jugendarbeit beschlossen. Die Trägerschaft der 50%-Stelle wurde dem Förderverein übertragen. Seither habe ich als 1. Vorsitzende die Fach- und Dienstaufsicht für die Fachkraft sowie die Bereitstellung von Sachmitteln und Ausstattung für die offene Jugendarbeit im Jugendhaus übernommen.

Von Anfang an wollte ich ein neues Konzept in der offenen Jugendarbeit umsetzen. Junge Menschen brauchen geschützte Räume, um sich in ihrer Freizeit zu treffen. Sie brauchen aber auch Unterstützung beim Übergang von der Schule in den Beruf. Angesichts hoher Arbeitslosigkeit, knapper Lehrstellenangebote sowie steigenden Anforderungen in den Ausbildungsberufen benötigt eine immer größer werdende Zahl von Jugendlichen ergänzende Hilfe jenseits der schulischen Angebote. Meine Zielsetzung war, die klassische offene Jugendarbeit mit einer umfassenden Berufsorientierung zu verbinden.

Es hat geklappt. Neben den offenen Treffs und weiteren Angeboten, wie beispielsweise Tischkicker- und Tischtennisturnieren, Break-Dance-Kursen, Girls Day und vielen anderen mehr, ist die Berufsorientierung zu einem festen Bestandteil des Jugendhauses geworden. Welchen Beruf soll ich erlernen? Wie schreibe ich eine Bewerbung? Schon wieder eine Absage, was mach ich nur? All diese Themen werden beim Dartspielen oder an der Theke mit der Fachkraft und mit Freunden ganz selbstverständlich besprochen. Möglich war dies nur, indem Schritt für Schritt verschiedene Bausteine zu einem Gesamtkonzept zusammen gefügt wurden, die sich ergänzen und voneinander profitieren. Mittlerweile wurde die Stelle mit weiteren Finanzierungsmittel auf 80% erhöht und ein weiterer Minijob eingerichtet.

 

Jugendbüro "For You"


In direkter Lage neben dem Jugendhaus wurde das Jugendbüro eingerichtet. Drei Jahre lang gab es eine Anschubfinanzierung durch Mittel des Europäischen Sozialfonds. Heute ist das Jugendbüro ein niederschwelliges Angebot, in denen alle Fragestellungen rund um Schule, Ausbildung und Beruf ihren Platz haben - aber nicht isoliert - sondern im Kontext der gesamten Lebensplanung und individuellen Persönlichkeitsentwicklung. Hier werden konkrete Berufsziele entwickelt und Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz gegeben.

Eine enge Kooperation mit den Schulen und der Schulsozialarbeit ist Normalität. Ein Tag in der Woche ist die Fachkraft im Rahmen der Ganztagsbetreuung in der Schule und erhält zudem Schulstunden für Bewerbungstraining. Das Jugendbüro ist mittlerweile bekannt. Auch Jugendliche, die nicht das Jugendhaus besuchen holen sich Rat und ebenso Eltern, wenn sie nicht mehr weiter wissen.


13.09.05 Jugendliche ein bisschen anschubsen

 


Patenprojekt "Tandem"


Ehrenamtliche, erwachsene "Paten" mit Berufserfahrung bilden jeweils mit einer SchülerIn der Hauptschule ein "Tandem". Gemeinsam arbeiten sie auf einen gelungenen Schulabschluss und

den Übergang in einen geeigneten Ausbildungsberuf hin. Das Tandem beginnt am Ende der 8. Klasse und setzt sich in der 9. Klasse fort. Von 15 SchülerInnen der Abschlussklasse werden 12 von Paten betreut. FoJu organisiert "Tandem" und betreut die Paten. Schirmherr ist der Bürgermeister.


11.06.08 Paten für Hauptschüler

21.02.09 Paarbeziehung klappt sehr gut

 


Arbeitsgelegenheiten


FoJu bietet zwei Plätze für 1-Euro-Jobs an. Für junge erwerbslose Menschen unter 25 Jahre, die schon schulische Warteschleifen und vielfältige Maßnahmen hinter sich haben, bietet das Jugendhaus und das Jugendbüro sinnvolle Tätigkeiten, die zudem auch noch Spaß machen. Sie werden sozialpädagogisch betreut und profitieren von den Angeboten zur Berufsorientierung im Jugendhaus. Ziel ist eine passende Berufswegeplanung zu entwickeln mit Übergang in eine weiterführende Schule oder Ausbildung.

Streetwork


Nicht alle Jugendlichen finden den Weg ins Jugendhaus - Berufsorientierung ist auch auf der Straße möglich. Cliquen verteilen sich an verschiedenen Orten. Anwohner fühlen sich belästigt und rufen im Jugendbüro an und bitten um Unterstützung. Regelmäßig ist die Fachkraft in der Gemeinde unterwegs und versucht den Ausgleich zwischen den Generationen.

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